Kennen Sie die?



Kennen Sie die innere Stimme, die Ihnen sagt, dass es immer noch nicht reicht, dass Sie immer noch nicht genügen, dass immer noch etwas zu leisten ist?  Nennen wir sie mal  den »inneren Antreiber«. Oder sind Sie mit der Tonlage des  »inneren Nörglers«  oder der »Drama-Queen« vertraut, die sich über jede Kleinigkeit aufregen? Treibt auch Sie der Lebenshunger des »Unersättlichen« zu  unbefriedigenden Konsumaktionen?

Hängen Sie in inneren Dialogen, Gedankenschleifen und alten Verletzungen fest, so dass Sie sich nicht an dem freuen können, was hier und jetzt gut ist? Fällt es Ihnen schwer, Entscheidungen zu fällen,  Konflikte konstruktiv auszutragen oder ohne Gewissensbisse für sich selbst zu sorgen?

Es geht auch anders!


Mit Hilfe der Psychosynthese können Sie die Bewohner Ihres inneren seelischen Haushalts (Ihre verschiedenen Persönlichkeitsanteile) besser kennenlernen (die Psychosynthese spricht von  ›Teilpersönlichkeiten‹). Sie können verstehen, warum dieser oder jener Impuls in Ihrem Denken, Fühlen und Handeln immer wieder meldet und - mit den besten Absichten - die Regie in Ihrem Leben übernimmt. Sie bekommen Einblicke in Bedürfnisse, Absichten, Konflikte, Allianzen der ›Teilpersönlichkeiten‹. Sie können auch Anteile in sich entdecken, die Sie in den Herausforderungen des Lebens stärken und unterstützen.

Und Sie können dabei Schritt für Schritt lernen, als Beobachter und ›Regisseur‹ all dieser Anteile anwesend zu sein, um ihre Bedürfnisse zu erspüren und sie empathisch zu leiten:  Aus Ihrer stillen, lebendigen Mitte heraus blicken Sie offen, wachsam und bewusst auf das Leben in Ihnen und um Sie herum. Dem inneren und äußeren Stress können Sie mit zunehmender Gelassenheit  begegnen und angemessen reagieren, wenn es erforderlich ist: »Ich habe Ängste, Widerstände, Unruhe, Stress, eine problematische Lebenssituation ... und ich bin so viel mehr als all das.«

Roberto Assagioli



Die Psychosynthese ist ein ganzheitliches psychotherapeutisches Verfahren, dessen Grundlagen von dem italienischen Arzt, Psychiater und Psychotherapeuten Roberto Assagioli (1888-1974) entwickelt wurde.  Assagioli hat dabei auch Erkenntnisse westlicher und östlicher Spiritualität und Philosophie in die moderne Psychologie und Psychotherapie integriert.

In ihrer heutigen Form führt die Psychosynthese unterschiedliche Ansätze und Methoden zusammen, die auch in andere Modelle Eingang gefunden haben, z. B. das Innere Team. Parallelen gibt es auch zur Schema-Therapie, zum Focusing, zum Achtsamkeitstraining, zum Selbstmitegfühl (SCT) oder zur Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT).


Positive Psychologie



Die Psychosynthese lehrt die Kunst, die Seele in all ihren Facetten zu lieben und zu pflegen. Sie vertritt eine praktisch orientierte Psychologie mit einem positiven Menschenbild, sie ist akzeptierend und integrierend. Sie kultiviert das, was am Menschen vital, heil und gesund ist und wirkt heilsam auf jene Anteile ein, die Unterstüztung benötigten, um zu ihrer vollen Lebendigkeit zu gelangen. Sie eignet sich sowohl für die Psychotherapie, zur Begleitung von Krisen- und Lebenswendeprozessen wie auch für die Psychohygiene im Alltag.

Schule des Bewusstseins


Für die Psychosynthese ist der Mensch offen für Erkenntnisse, Veränderungen und Entwicklungen. Krisen und Probleme werden von ihr auch als Impulse für Wandlungs- und Wachstumsprozesse verstanden, ohne die leidvollen Gefühle, die damit verbunden sein können, zu leugnen oder zu beschönigen. Die Methoden der Psychosynthese können nicht nur helfen z. B. Belastungs- und Konfliktsituationen zu bewäl-tigen und die Resilienz zu stärken, sondern sie bilden eine regelrechte Schule des Bewusstseins.

Dabei geht es weniger um eine gedankliche Analyse. Gedanken allein verändern noch keine Gefühle, Gefühle ohne Reflexion bleiben oberflächlich. Es geht weder darum, Gefühle loszuwerden noch darum, sie zu unterdrücken (auch nicht die negativen und schmerzhaften). Vielmehr geht die Psychonsynthese den Weg, sie bewusst wahrzunehmen, zu verstehen und als Ausdruck der eigenen Lebendigkeit ins Leben zu integrieren.

Spiritualität


Die Psychosynthese weiß auch um die transpersonale, spirituelle Dimension des Menschen: »ICH bin mehr als ›Ich‹!«  Es geht um  Erfahrungen von Anbindung, Verbundenheit und Verwurzelung, von Angenommensein, Inspiration, Liebe und Sinn. Diese Dimension wird für innere Heilungs- und Selbst-werdungsprozesse fruchtbar gemacht und reflektiert: »Werde was Du bist!« (Piero Ferrucci)

Methoden


Die Psychosynthese ist ein lösungsorientiertes Verfahren. Dabei geht sie behutsam und ressourcen-gestützt vor. Systematisch aktiviert und stärkt sie die Selbstheilungskräfte im Menschen.

Mit achtsamkeitsbasierten Verfahren verhilft sie dazu, aus der Identifikation mit negativen Gedanken, Emotionen bzw. dem persönlichen Lebensdrama herauszutreten. Dis-identifiziert, von der Position des Inneren Beobachters, kann so eine neue, bewusstere Perspektive auf die aktuelle Lebenssituation und die Lebensgeschichte gewonnen werden. Innere wie äußere Konflikte, Angst-, Schmerz- und Verlustgefühle können angenommen, heilsam betreut und verwandelt werden. Ihre Integration kann lange gebundene Lebensfreude und Energien freisetzen und Freiräume eröffnen.

 

Schritte auf diesem Weg sind unter anderem:

  • die Erweckung des Inneren Beobachters: Disidentifikation und Achtsamkeit
  • Imaginationen und innere Bilder
  • die Stärkung des Willens
  • die Aktivierung von Ressourcen
  • die Arbeit mit unterschiedlichen Persönlichkeitsanteilen (Teilpersönlichkeiten)
  • die Umsorgung des Inneren Kindes
  • Akzeptanz und Vergebung
  • Kreativität und Spiel (Kunst, Musik, Tanz)
  • Meditation
  • Humor

Die Methoden der Psychosynthese sind in ihrer Struktur klar und transparent. Nach Anleitung können sie auch selbstständig durchgeführt werden. Wiederholung und Vertiefung sind wesentliche Faktoren für ihre Wirksamkeit.